PG Music Home
Posted By: sac Eigene Styles von bestehenden Styles abspeichern - 10/30/18 01:41 PM
Hallo
Ich bin eigentl. ein "user erster Stunde"- hatte auch das dt. ähnl. Programm, Name weiss ich nicht mehr f. Atari( das Programm hab ich noch irgendwo rumliegen)-dann aber sehr sehr lange nichts mehr damit gemacht und nun günstig an ein 2016 ultrapak gelangt, weiss ich gar nichts mehr. Ich habe mir nun einen Style für ein Projekt zurechtgezimmert, das ich aus einem ansonsten relativ gut passenden Style extrahiert habe und die bassline komplett neu angelegt. Kann ich dies als eigenen Style abspeichern und muss ich für jede Tonart die bassline eintippen oder transponiert mir das BIAB selbsttätig, wenn ich die Akkordfolgen eingebe? Wie und wo speichere ich das ab?
Weiter: wie kann ich Instrumente in Parts, bspw. im Intro, abschalten, leiser halten etc. und in a oder b Takten dann tutti fahren, oder auch bspw. ein Gitarrenintro selbst spielen, dann ohne Einzähler den Song abspielen lassen. Wenn ich die "neu generieren" statt play drücke, höre ich keinen signifikanten Unterschied im Style- früher war das sehr viel deutlicher, was da neu generiert wurde. Was ist eigentlich in den Styles enthalten, den Bass kann ich mir meist anzeigen lassen- und verändern-, Schlagzeug hingegen nicht. Liegt es daran, dass diese Instrumente "live" gespielt und damit unveränderlich sind?
Ok, das war eine Menge Zeug jetzt..........
Danke im Voraus
Hallo Sac.
Du liegts mit deiner Vermutung richtig: Band in a Box arbeitet inzwischen mit zwei Style-Arten, den klassischen MIDI-Styles (diese kennst du noch von deiner alten Atari-Version) und den neuen RealStyles. Die RealStyles (erkennst du am führenden Unterstrich im Dateinamen) erzeugen vereinfacht gesagt die Begleitung aus kleinen Audio-Schnipseln von Sequenzen, die reale Musiker eingespielt haben. Das gilt ebenso für die RealDrums. RealStyles generieren dir eine authentisch klingende Begleitung und die ist Standard-MIDI-Soundgeneratoren im Allgemeinen klanglich sehr überlegen - jedenfalls was die schnelle und unproblematische Erzeugung von Begleitbandsounds angeht.
In der Natur der Sache liegt aber, dass mit RealStyles die Auswahl an Arrangement-Varianten eher kleiner ist gegenüber den durch Algorhythmen erzeugten Resultaten der MIDI-Styles. Du kannst aber tatsächlich die Styles mischen, also Teile der Spuren durch Real-Styles und Teile durch MIDI-Styles generieren lassen. Selbst notieren kannst du aber nur in zwei Spuren, in der Melodie- und eingeschränkt in der Solo-Spur. Du kannst deine selbstgeschriebene Bass-Begleitung aber nicht als "Style" abspeichern. Du hast sie ja nicht algorythmisch definiert, sondern als fixe Melodie-Linie geschrieben. Die kannst du natürlich auch transponieren.
Möchtest Du einen eigenen MIDI-Style definieren um deinen Bass-Groove quasi als Algorhytmus abrufbar zu machen, findest du dazu im Handbuch viele hilfreiche Hinweise und es gibt auch einige (englische) Videotutorials dazu im Support-Bereich. Hast du dort schon mal nachgeschaut? Das Thema ist allerdings nicht ganz unkomplex.

Zu deiner ersten Frage im zweiten Absatz deines Posts gibt es eine bequeme Funktion, die "magische" Taste F5: Drücke diese in den Takten, in denen du etwas ändern möchtest, etwa einzelnen Instrumente leiser machen oder ganz ausstellen. Im F5-Menu findest du alle notwendigen Optionen.

Danke für die rasche Hilfe, die leider meine Befürchtung wahr werden liess. Die Videos hab ich natürlich teilweise angesehen, aber wegen der Komplexität nicht durchgängig. Offenbar nutzt in D kaum jemand das -teure- Programm tiefgründiger, sonst müsste es entsprechende Tuts und Anfragen dazu geben. Muss ich wieder auf Cubase zurückgreifen, um die Songs zu realisieren bzw. die bassline ausnotieren. Das mit dem Mischen von Styles oder Teilen davon- manche wirken eher "ausserhalb" des Taktes resp. Gesamtgeschehens- hab ich auch noch nicht raus, auch die Soloistfunktion ist mir noch nicht schlüssig. Orientiert sich ein generiertes Solo an allen Parts, also auch midi bass bspw. oder agiert es eher "kunterbunt" nach den Tonartwechseln. Früher gab es recht "abenteuerliche" Ergebnisse, was ja durchaus verständlich ist.
Wie verhält es sich, wenn man einen Song als mp3 oder wav lädt, sich die Akkorde geben lässt und dann ggfs. den Soloist bemüht um dem Song neue Eigenschaften zu geben? Kann der nur die Akkorde oder auch die "passende Begleitung"?
Habe soeben festgestellt, dass er, wenn ich über "generate play" gehe, meine bassline wegpustet, aber keine Variation bringt, sondern den ursprünglichen Bass strikt durchhält, egal, wie oft ich "generate". Also keinerlei Variation- dto. Piano klar!
Jeder, der ein -teures- Programm ernsthaft nutzen will, macht sich üblicherweise mit dem Handbuch vertraut - auch in D.

Wie bereits ausgeführt verfügt BiaB über genau zwei Spuren, die frei editiert werden können -> Melodie- und Solospur. Alle anderen Spuren werden beim Generieren einer Begleitung algorithmisch erzeugt. Eine eher wenig genutzte Möglichkeit ist ein Editieren etwa der Bass Spur mit anschließendem "Freeze" der Spur. Eingefrorene Spuren sind fixiert und werden nicht neu generiert.

Das mit BiaB 'gebundelte' Programm RealBand ist in der Lage, BiaB Styles zur Generierung von Arrangements zu nutzen und verfügt darüberhinaus über 48 Spuren, die - wie für einen Sequenzer üblich - frei editiert werden können.
Hallo Sac,

Befürchtungen habe ich aus deinem Post gar nicht herausgelesen.

Der von dir beschriebene Versatz der Töne bei einer Mischung von MIDI- und Realtrack-Komponenten kann einen einfachen technischen Grund haben (mit dem alle Musikprogramme umgehen müssen): der "Latenz". MIDI-Signale müssen erst vom Prozessor verarbeitet werden, das dauert (je nach Soundkarte/-Schnittstelle) von wenigen Millisekunden bis zu einer halben Sekunde. Realtracks sind WAV-Dateien, die quasi direkt zum Audioausgang geleitet werden. Um beides zu synchronisieren (oder anders gesagt die Ausgabe der RealTrack-Sounds entsprechend zu verzögern) , musst du Band in a Box genau diesen Versatz unter Optionen - MIDI/Audio Treibereinstellungen - Latenzzeit anpassen angeben, dort gibt es dazu auch eine kleine Hilfsroutine.

Zum Erzeugen eines Solos mit dem "Solist" hast du eine ganze Reihe an Optionen. Das Solo wird von Band in a Box grundsätzlich über den Akkordprogressionen, den Changes entwickelt. Also nicht nur über den einzelnen Akkorden, sondern über die Abfolge von Akkorden, so wie das auch improvisierende Musiker machen. Zusätzlich hast du dort sehr viele Möglichkeiten, die Algorhythmen zur Erzeugung der Solos zu steuern, z.B.: Wie dicht soll sich ein Solo an der Melodie orientieren? Welchen Tonbereich soll der Solist verwenden? Wie lang sollen einzelne Linien werden? Geh im Menu "Solo erzeugen und abspielen ..." auch mal auf die Schaltfläche "Solist Maker". Dort kannst du sehr gezielt eigene Parameter angeben und diese als eigene Vorgabe abspeichern.

Wie Martin schon richtig sagte, hast du die Möglichkeit, einzelne Spuren, die du beibehalten möchtest "einzufrieren". Nutze dazu die kleine Sternchen-Taste "*" im Mixer.

Ich kann Dich nur ermutigen, dabei zu bleiben. Band in a Box und auch RealBand sind komplexe Programme, das stimmt. Das liegt aber in erster Linie daran, das sie wirklich sehr viel mehr Optionen und Funktionen bieten gegenüber Programmen mit eher spezialisertem Fokus, wie z.B. CuBase, das letztlich ja vor allem eine reine DAW ist.

Ein ganz lesenswerter und Mut machender Thread zu deinem angedeuteten Frust:
http://www.pgmusic.com/forums/ubbthreads.php?ubb=showflat&Number=498088#Post498088
Danke für eure Antworten. "Befürchtungen" muss man nicht zwangsläufig lauthals kommunizieren, die Fragestellung reicht m. E. aus. Frust ist eher nicht damit verbunden, aber auch relativ.
Zum Handbuch, auch wenn ich des Englischen rel. mächtig bin, so ist es doch hin und wieder einfach zu anstrengend, wenn man eine Idee hat, sich mit Termini auseinanderzusetzen, die sich vielleicht. nur "studierten Musikern" schnell eröffnen.
Gewöhnungsbedürftig, aber sicher ganz lustig, die Veränderung der Noten durch "anfassen" und 3 Möglichkeiten, Tonhöhe,-länge(Dauer) und zeitl. Beginn einzustellen. Leider kann ich die jew. Note nicht durch anklicken hören, weiss nicht, ob zu blöd oder ob es nicht möglich ist. Auch die Tastatur "klingt" nicht bei Tastendruck. Auch die (Un)Möglichkeit, direkt nur einen oder mehrere Takte zur Kontrolle anzuhören,ohne den Dialog "play from" aufrufen zu müssen, ist m. E. hinderlich, oder bin ich auch hier zu blöd- ich bin da halt Cubase geprägt/verwöhnt.
Trotzdem werd ich sicher dabei bleiben, da ich alleine musiziere und auf "Input" angewiesen bin. Habe früher mit einem Basspedal und Drumcomputer bzw. Begleitautomat Background erzeugt und dazu improvisiert oder auch nur geübt. Durch BIAB verspreche ich mir natürlich etwas mehr Variation, auch, weil ich nun nicht mehr auf die Bedienung des Basspedals angewiesen bin- als "Nichtkirchenorganist" muss man sich dabei doch "etwas konzentrieren", was ggfs. der Kreativität hinderlich ist. Gehe ich falsch in der Annahme, dass man bei laufendem "Song" keine Akkorde im "Chordsheet" eingeben-verändern kann? Dachte, das wäre früher möglich gewesen, wie auch, dass BIAB einen ganzen Song "komponierte". Mglw. habe ich das auch nur irgendwo ausgeschalten.
Vielleicht werd ich mal einen dt. Blog aufmachen oder dt. Vid`s auf Youtube stellen, wenn ich das Programm einigermassen "beherrsche", sofern dies angesichts der Komplexität überhaupt möglich ist.
Gibt es eigentlich "(User)styles for free" irgendwo, wie bspw. früher bei Reaktor, wo User ihre eigens entwickelten Synth`s zur Verfügung stellten.(Ja, ich war auch Reaktoruser erster Stunde- Messe Frankfurt 1. Auftritt Stefan Schmidt und heute "Weltmarktführer", grossartige Karriere)Leider hat er die User erster Stunde m. E. finanziell "deutlich überfordert", was die dringend notwendigen Updates anbelangte, aber da war er "nicht allein", deshalb wohl "alles richtig gemacht".

"Warum nur hab ich damals nicht auch programmieren (peek and poke)auf dem ZX81 gelernt"-----??? Aber ich wollt doch nur Musik machen..................
Hallo Sac.

Im editierbaren Notationsmodus gibt es direkt über der unteren Hälfte mit den Notenlinien eine kleine Schaltfläche mit der Abbildung eines Lautsprechers und einer Note. Wenn du diese angeklickt hast, schaltet BiaB in den Scrub-Modus. Wenn du jetzt mit der Maus eine Note anklickst und nach oben oder unten schiebst, hörst du sie – ohne dass sich die Notenhöhe ändert. Wenn der Scrub-Modus ausgeschaltet ist, funktioniert das Hören der Note genauso, allerdings verschiebst du mit der Maus dann auch die Tonhöhe.

Das Abhören nur einzelner Bereiche geht auch ohne den von dir erwähnten Dialog. Wechsle dazu in die Chordsheet-Anzeige. Dort markierst du mit der Maus den Takt, von dem an du hören möchstest und dann mit gedrückter Umschalttaste den Takt bis zu dem du hören möchstest. Der Bereich ist nun schwarz hinterlegt markiert. Drücke jetzt F10 und BiaB spielt nur diesen Taktbereich.

Das automatische Erzeugen eines Songs geht auch weiterhin mit BiaB. Dazu dient der "Melodist" (Drücke Umschalttaste+F5). Alles was du tun musst, ist einen der Styles heraussuchen und [OK] drücken. Das Programm erzeugt dann automatisch die Intro, Akkorde, Melodie und Arrangement im gewählten Style. Es erzeugt dir auf Wunsch auch einen Song-Titel (naja, das ist aber eher humorvoll zu sehen). Du kannst natürlich auch noch mit einer Reihe Optionen Einfluss auf die Form des zufällig erzeugten Songs nehmen.

Es stimmt, bei laufender Musik ist ein Akkordwechsel durch Tastatureingabe nicht möglich. Das läuft aber auch technisch gegen das Konzept des Programms. Denn gerade aus dem Kontext mehrerer Akkorde generiert BiaB ja erst die einzelnen Stimmen. Deshalb ist bei Änderungen von Akkorden jeweils eine Neuberechung notwendig. Allerdings gibt es das Konduktor-Fenster, mit dem du im ablaufenden Betrieb viele Dinge per Tasten oder Mausklick steuern kannst. Etwa Sprünge zu bestimmten Songteilen oder Wiederholungen. Schau dir das mal an, vielleicht kommst du damit weiter.

Im Forum gibt es einen eigenen Bereich für Usertracks.

Es gibt eine von Forumsmitglied Ernst Leobacher übersetzte deutsche Fassung des Handbuches (ich habe zur Not hier auf meinem Rechner auch noch ein deutsches 2016er Handbuch). Solltest du eine englische Version von BiaB 2016 mit englischem Handbuch erworben haben, kannst du diese nach Registrierung bei PGMusic auf die deutsche Sprachfassung umstellen, wenn du das deutsche Sprachpaket dazu herunterlädst und installisert (das bekommst du auch für die 2016er Version beim PG Support).

Bei deiner letzten Zeile musste ich wehmütig schmunzeln. Ich habe als Student damals tatsächlich mit dem ZX81 das programmieren gelernt, sogar mit Peek und Poke. :-)
mit dem ZX81 das programmieren gelernt... dann bist Du scheinbar auch Einer der ewig jung Bleibenden.... oder ist das Foto entsprechend alt? Jedenfalls dürftest Du in etwa ähnl. alt sein wie ich, wenn Du auf ZX81 "gelernt" hast. Midi war da ja noch nur einspurig möglich, das reizte mich nicht, mich damit auseinanderzusetzen. Allerdings war die Entwicklung derart rasant, dass ich später nicht mehr "hinterherhinken" wollte. Wie so Viele, hab ich die rasante Entwicklung leider "total unterschätzt".
Ich war jetzt heute einige Zeit auf dem US Forum und fühlte mich da fast wie zu Hause. Offenbar gehen viele User dort auch den Weg von BIAB zu einer DAW, lag ich also intuitiv richtig, da dort Manches doch einfacher oder "gewohnter" funktioniert. Klar, die Konzepte sind mehr als verschieden, man muss geistig umschalten, je nach Programm. Habe auch mit dem neuen Cubase Schwierigkeiten, da ich bis dato auf der 5er Version hing, die aber auf "modernen Windows" nicht läuft. So hab ich eine "abgespeckte" neueste Version erstanden und dafür noch in BIAB investiert.
Das mit dem Scrubmodus etc. werd ich gleich mal ausprobieren, auch das Konduktorfenster werd ich mal suchen, allerdings ist das nicht sooooo wichtig, da ich meist den Song durchgehend voll ausschreibe, um "Überraschungen vorzubeugen", hatte ich schon. Mit Real band hab ich noch Schwierigkeiten, die Eingabe scheint irgendwie anders zu sein. Hab ich aber nur nebenbei bemerkt, da ich mich erst auf BIAB konzentrieren möchte. Ich lern halt eher intuitiv als durch Lesen....... ist ja bekannt, dass "Männer keine Gebrauchsanleitungen lesen".
Sac, das zeigt, Musik hält eben frisch ;-)
eine DAW ist auf jeden Fall eine gute Ergänzung zu BiaB, über die neue Drag and Drop-Schaltfläche ist der Austausch von Spuren zwischen BiaB und einer DAW recht bequem.
Du solltest dich aber durchaus mal mit RealBand befassen. Das ist bereits eine kleine DAW mit 48-MIDI- und Audio-Spur-Sequenzer, Aufnahme- und Bearbeitungsfunktionen und es arbeitet sehr gut mit BiaB zusammen.
Wenn du nicht gern Handbücher liest, gibt es bei PMusic eine große Anzahl an Video-Tutorials und die, seit gestern ganz neu, sogar auf Wunsch: Du schilderst dein Problem und PGMusic zeigt dir, wie es geht. Dafür hat Callie von PGMusic einen eigenen Forumsbereich eingerichtet. Sowas kenne ich jedenfalls noch von keinem andern Softwarehaus.
Ansonsten findest du im Forum (sowohl hier im deutschen als auch englischen) freundliche und kompetente Hilfe anderer User.
© PG Music Forums